Das Holodomor-Museum in Kyjiw hat die Arbeit an vier umfangreichen Projekten mit Unterstützung der Ukrainischen Kulturstiftung aufgenommen.
Dank der Schaffung von vier innovativen Projekten wird die Geschichte des Holodomor über verschiedene Formen des Zusammenwirkens zugänglicher. Dies soll der umfassenden Kommunikation mit dem interessierten Publikum dienen.
Forschungsreise zwecks Suche nach Augenzeugen zusammen mit „Ukraїner“: „Holodomor: das Mosaik der Geschichte“
Das Museum-Team hat zusammen mit der Freiwilligenorganisation der Forschungsreisenden „Ukraїner“ eine Forschungsreise in acht Oblaste der Ukraine unternommen, um die letzten Augenzeugen von Holodomor aufzufinden. Im Rahmen des Projekts wurden bereits unbekannte Geschichten über den Genozid an Ukrainern per Video aufgezeichnet und Orte der Massenbegräbnisse festgestellt. Das Projekt wird es den Ausländern ermöglichen, über eines der größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts zu erfahren. Forschungsreisen sind womöglich die letzte Chance, die Geschichte durch Kommunikation mit den wenigen übrig gebliebenen Augenzeugen und Digitalisierung deren Erzählungen umfassend aufzuarbeiten.
Mobile App über die Geschichte der Stadt Kyjiw in Zeiten des Holodomor: „Track Holodomor History“
Die mobile App „Track Holodomor History“ zeigt die moderne Hauptstadt der Ukraine im Lichte der altertümlichen Aufnahmen von Gebäuden, der Videochronik des Lebens von Kyjiw der 30-er Jahre, der Berichte der Augenzeugen, der bisher nicht digitalisierten Dokumente, der Studien von Historikern und Heimatkundlern. Mit Hunderten von Stimmen erzählt Kyjiw seine eigene Holodomor-Geschichte. 77 Standorte der modernen Stadt, die vom Erklärungstext begleitet werden, bauen das Bild von Kyjiw der Jahre 1932-33 auf.
Bildungsprogramm und Anpassung der Exkursion für Sehbehinderte: „Berührung zur Erinnerung“
Sehbehinderte Besucher des Museums können zum ersten Mal die Archivbilder aus den Jahren 1932-33 „sehen“, einzigartige Zeugnisse der Holodomor-Augenzeugen hören, sich mit Archivdokumenten vertraut machen und das Museumsgelände erforschen. Zusammen mit dem Verein „Kulturelle Geographien“ und der Typhlopädagogin Olga Svet werden die Museumsmitarbeiter die Arbeit mit sehbehinderten Menschen beherrschen. Eines der ersten Ergebnisse des Programms soll die erste inklusive Ergänzung zur Exposition des Holodomor-Museums werden.
Anpassung der Webseite: „Zugängliche Webseite – zugängliches Museum“
Die Bekanntschaft mit dem Museum fängt bei seiner Webseite an. Deswegen setzt das Holodomor-Museum mit Unterstützung der Ukrainischen Kulturstiftung ein weiteres Inklusionsprojekt um – die Anpassung der offiziellen Webseite des Museums an die internationalen Standards der Web-Zugänglichkeit. Jeder Willige, darunter auch Menschen mit Behinderungen und Senioren, bekommen einen komfortablen Zugang zu den Informationen über das Museum, seine Thematik, sowie auch Bildungsveranstaltungen. An der Arbeit am Projekt beteiligt sich das Team „Inclusive IT“ aus IT-Prüfern mit Behinderungen, die Fachleute im Bereich der Web-Zugänglichkeit sind.
Das Holodomor-Museum ist das einzige Museum auf der Welt, das über den Genozid an Ukrainern erzählt. Damit bringt man es bei, dem Hass und der Menschenrechtsverletzung widerzustehen, und warnt die Gesellschaft vor einer Wiederholung des Genozid-Verbrechens, indem das Wissen über Holodomor angereicht und weitergegeben wird.
Die Neuigkeiten aus dem Museum für Holodomor-Genozid findet man unter