Wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Deutschland wird auf der Basis der Gemeinsamen Erklärung des Staatlichen Komitees der Ukraine für Wissenschaft und Technologie und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über wissenschaftlich-technische Beziehungen vom 10. Juni 1993 ausgeführt, die als ein interinstitutioneller Vertrag gilt.
Im Rahmen dieser Erklärung wurde während der ersten Sitzung im Jahr 1997 in Bonn eine Arbeitsgruppe für wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit gegründet, deren Arbeitstreffen einmal pro 2 Jahre abwechselnd in Deutschland und in der Ukraine stattfinden.
Seit 1997 fanden zwölf Arbeitstreffen dieser Arbeitsgruppe statt, während deren die Fragen der Weiterentwicklung sowohl der bilateralen Zusammenarbeit als auch der Teilnahme an den europäischen und internationalen Programmen im Bereich der Wissenschaft und Technologie besprochen wurden.
In dieser Zeit sind mit der Unterstützung der ukrainischen und deutschen Seiten mehr als 180 ukrainisch-deutsche Forschungsprojekte erfolgreich umgesetzt und gemeinsam mitfinanziert, Dutzende von Konferenzen, Seminaren und Foren organisiert und abgehalten worden.
Deutschland ist seit vielen Jahren ein verlässlicher und strategischer Partner der Ukraine im Bereich der Wissenschaft, Technologie und Innovation. Dies zeigt sich in der Durchführung der oben genannten Aktivitäten und der Durchführung einer Reihe bilateraler Forschungsprojekte.
Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wird fortgesetzt.
Im April 2017 besuchte Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die Ukraine.
Am 31. Januar 2019 fand im ukrainischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft das letzte Treffen der ukrainisch-deutschen Arbeitsgruppe für wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit statt.
Während des Treffens stellten die Parteien das große Interesse der Wissenschaftler der Ukraine und Deutschlands am Wettbewerb der Forschungsprojekte um die Umsetzung im nächsten Zeitraum 2019-2020 positiv fest, wobei die Gesamtzahl der zum Deadline (14. März 2019) eingereichten Anträge – 77 betrug. Das Ergebnis des Wettbewerbs war die Genehmigung von 11 Gewinnerprojekten.
Während des Treffens haben die Parteien auch die Bedingungen für die Umsetzung eines neuen Projekts zur Schaffung gemeinsamer Zentren für fortgeschrittene Forschung in der Ukraine unter der Leitung führender deutscher Wissenschaftler (Cores of Excellence) diskutiert. Das Projekt beinhaltet die Zusammenarbeit ukrainischer Partner mit Hochschulen, Forschungsinstituten und deutschen Unternehmen und wird vom BMBF unterstützt. Um das Projekt erfolgreich umzusetzen, einigten sich die Parteien darauf, weitere Diskussionen und Beratungen mit einer Vielzahl von Experten aus beiden Ländern durchzuführen.
Die schon erwähnte Diskussion wurde am 23.Mai 2019 während des Besuchs von einer BMBF-Delegation in die Ukraine fortgesetzt. Die Parteien haben auch eigene Positionen präzisiert, Anpassungen besprochen, die von dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft zur Änderung der Planstruktur von den Wettbewerbsbedingungen vorgeschlagen wurden. Die Ergebnisse des Wettbewerbs wurden auf der Webseite von MBW sowie BMBF im August 2019 offiziell veröffentlicht.
Am 1. November 2019 hat das Treffen der Bildungsministerin Hanna Nowossad mit der BMFB-Delegation im Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine stattgefunden. An der Spitze der Delegation war der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel. Im Laufe des Treffens wurden die Fragen der bilateralen Zusammenarbeit besprochen, und zwar, die sich auf die Lage und Perspektiven des Verwirklichens der bilateralen Projekte, sowie das Umsetzen des Wettbewerbs Cores of Excellence beziehen.
Für Frühjahr 2020 war geplant, einen Wettbewerb der gemeinsamen Projekte für die Realisierung in den Jahren 2020-2021 anzukündigen. Seine Ergebnisse sollten durch das Protokoll der 13. Sitzung der ukrainisch-deutschen Arbeitsgruppe für wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit genehmigt werden, deren Durchführung für das Jahr 2020 in Deutschland geplant worden ist. Aber die globale Ausbreitung der COVID-Pandemie sollte die Pläne ändern. Auf der Webseite des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft der Ukraine sind jetzt die Anzeige bezüglich der Durchführung des Wettbewerbs in den Jahren 2019-2020, sowie die Kontaktliste der Menschen zu finden, die für den Wettbewerb zuständig sind: https://mon.gov.ua/ua/news/ogolosheno-konkurs-ukrayinsko-nimeckih-naukovo-doslidnih-proektiv-na-2019-2020-roki
Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der bilateralen wissenschaftlichen Zusammenarbeit auf der intergesellschaftlichen Ebene spielt die Initiative der ukrainischen sowie deutschen WissenschaftlerInnen, die durch die Tätigkeit des Deutsch-ukrainischen Akademischen Gesellschaft – DUAG (http://ukrainet.eu/) verwirklicht wurde, die zum Ukrainischen internationalen akademischen Netzt gehört. Normalerweise führen eben die Mitglieder der DUAG den raschen Informationsaustausch durch über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit sowie der Stipendien und Zuschüsse für die Realisierung der wissenschaftlichen Projekte.
Die bestehende Zusammenarbeit zwischen der DUAG und der Botschaft der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland ist sehr effektiv: Im Gebäude der ukrainischen Botschaft organisiert man seit mehreren Jahren eine Vortragsreihe „Wissenschaft aus erster Hand“, in deren Rahmen ukrainische sowie deutsche WissenschaftlerInnen die Möglichkeit haben, ihre Ideen sowie die Ergebnisse ihrer Forschung vor dem großerem Publikum zu präsentieren.
Im Bereich der Jugendpolitik und Bildung gelten die Vereinbarung zwischen dem Ministerium der Ukraine für Familie und Jugend und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über die Zusammenarbeit im Gebiet der Jugendpolitik vom 26. August 1993, sowie die Vereinbarung zwischen der Regierung der Ukraine und der Bunderegierung über den deutsch-ukrainischen Austausch.
Die wichtigsten Informationen über die Möglichkeiten des Studiums, darunter auch der Doktorantur, sowie der Forschungsdurchführung sowie in Deutschland als auch in der Ukraine kann man auf der Webseite von DAAD finden: https://www.daad-ukraine.org/uk/