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Einladung zu Film „Die Trasse (Труба)“ & Diskussion am 23. Januar 2014, 19 Uhr in Berlin
"Wer in die Röhre schaut" – Verbraucher, Verdiener und Verlierer
im Geschäft mit russischem Gas
Es war ein „Bauwerk des Jahrhunderts und
ruhmreiches Zeichen der deutsch-sowjetischen
Freundschaft“, das am 6. Juni 1966 in Sowjetunion
mit einem Spatenstich seinen Anfang nahm: Die
Erdgas-Trasse Urengoy– Pomary–Uzhgoroderstreckt
sich vom autonomen Kreis der Jamal-
Nenzen in Westsibirien bis zum atlantischen Golf
von Biskaya. Bis heute ist die Pipeline ein zentraler
Einflussfaktor: eine wichtige Versorgungsader und
Quelle großer Geschäfte, aber auch Ursache innereuropäischer Abhängigkeiten und Rivalitäten,
sozialer Chancen und Konflikte und von Umweltschäden.
Im Dokumentarfilm „Die Trasse“ zeigt der russische Regisseur Vitalij Manskij den Alltag jener, die an
der Trasse leben, nicht jedoch von ihr: indigene Eisfischer, orthodoxe Kirchgänger, Putin-wählende
Tuba-Bläser, Gorbatschow-kritische Veteranen, aufgebrachte Roma marienverehrende Polinnen
und Karneval feiernde Kölner. Manskij kokettiert mit den Klischees, weicht ihnen aber zugleich
geschickt aus.
Simone Baumann, MDR-Produzentin des Films, wird zu Beginn der Vorführung aus der
Entstehungsgeschichte des Films und von den Dreharbeiten berichten.
Nach dem Film sollen mit Blick auf die jüngsten Ereignisse in Osteuropa vor allem Fragen der
innerrussischen Entwicklung und der europäischen Beziehungen diskutiert werden, die nicht zuletzt
von der Gasleitung determiniert werden:
Was bedeutet der Gasreichtum für Russland – finanzielle und soziale Segnungen oder gefährliche
Bremse für die Wirtschaftsentwicklung? Inwiefern nutzt die russische Führung das „Machtventil“
der Gastrasse weiterhin für ihre Außenpolitik? Welche Risiken birgt die Abhängigkeit von den
russischen Energielieferungen für die europäischen Partnerländer? Welche Rolle haben sie für die
kürzliche Absage der Ukraine an eine Assoziierung mit der EU gespielt, und wie sollte der Konflikt
gelöst werden?
Unsere Podiumsgäste sind:
· Alexander Rahr, Forschungsdirektor des Deutsch-Russischen Forums
· Pavlo Klimkin, Botschafter der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland
· Werner Schulz, Europaabgeordneter Grüne/EFA, stellv. Vorsitzender des Parlamentarischen
Kooperationsausschusses EU-Russland des Europaparlaments
Moderation: Mathias Brüggmann, Leiter des Ressorts Ausland des Handelsblatts
Ort und Zeit: 23. Januar 2014, 19 Uhr in Berlin im Kulturzentrum WABE