Die Ukraine braucht jetzt "alles, damit wir den Menschen helfen können, über den Winter zu kommen", sagt der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev im Interview für Inforadio.
Russland versucht, mit Marschflugkörpern die Infrastruktur in der Ukraine zu zerstören. Die Menschen sind dort bis zu 48 Stunden ohne Strom, ohne Wasser, ohne Heizung. "Das nennen wir eine genozidale Kriegsführung."
Die Ukraine benötigt Transformatoren und Generatoren, um Strom zu
erzeugen. Mit Strom werden auch Heizungen funktionieren und das Wasser in die Leitungen kommen. "Das sind die Dinge, die wir dringend brauchen." Makeiev sagt aber auch, man muss die Gründe für die Stromausfälle bekämpfen – das sind die russischen Raketenangriffe. "Deswegen brauchen wir Waffen, um unser Land zu verteidigen."
"Es gibt sehr viele Binnenflüchtlinge in der Ukraine", sagt der Botschafter der Ukraine. Man rechne damit, dass es bis zu 6 Millionen seien, viele hätten außerdem in den vergangenen neun Monaten die Ukraine verlassen. "Es ist durchaus möglich, dass viele es nicht mehr aushalten und sich weg von der Frontlinie bewegen." Dennoch erwarte Makeiev keinen größeren Strom von Schutzsuchenden aus der Ukraine.
Oleksii Makeiev dankte Deutschland ausdrücklich für die Hilfe für die Ukraine. Er ist froh, dass Deutschland im Verlauf seiner G7-Präsidentschaft eine Führungsrolle übernommen hat.
"Deutschland hat die G7-Länder dazu mobilisiert, die Ukraine zu unterstützen. Die Erklärung der G7-Staats- und Regierungschefs hat klar gezeigt, dass der Westen die Ukraine so lange unterstützen wird, wie es nötig ist, dass Russland zur Rechenschaft gezogen wird und dass die Ukraine mit finanziellen Mitteln aber auch mit Waffen weiterhin unterstützt wird. Ich glaube, das ist ein Zeichen der Führungsrolle Deutschlands."
Quelle: Inforadio